Das Jahr des Greifen: Eine Stadt im Belagerungszustand

1. Namenloser: Orks vor den Toren der Stadt, Ira von Seewiesen kommt zu Tode

Im Morgengrauen des 1. Namenlosen sind etwa 100 Orkreiter vor den Toren der Stadt aufgetaucht, unter ihnen auch dieser verräterische Druide Gamba und der orkische Anführer Sharraz Garthai. Ich ritt mit einigen anderen Offizieren den orkischen Hauptleuten entgegen.

 

Gamba forderte mit unnatürlich lauter Stimme, die auch noch im letzten Winkel der Stadt zu hören war, den Abzug der Greifenfurter Verteidiger. Wer aus der Stadt abziehen werde bekommt freies Geleit, wer jedoch bis zum 1. Praios in der Stadt verweilt hat sein Leben verwirkt. Und dann sprach er auch den Tod des Prinzen an, ich hätte es wissen müssen! Nicht gerade gut für Moral der Greifenfurter.

 

Zu allem Überfluss forderte er auch noch die Herausgabe der Baronin von Seewiesen, die bereits ihren Blutgötzen versprochen sei. Natürlich weigerte ich mich, auch ein sogenanntes Gottesurteil mit einem seltsamen schwarzen Pfeil lehnte ich ab. Ich hätte diesen schleimigen Verräter aber besser einschätzen sollen: Noch während wir wieder in Richtung Südtor ritten, schoss Gamba einen schwarzen Pfeil in die Luft, und wenig später stürzte die Baronin, tödlich getroffen, von den Mauern der Stadt. Ehrloses Pack! Jede Hilfe kam für die Baronin zu spät. Möge Mythrael sie in die Hallen Rondras leiten, ich wünsche es ihr von ganzem Herzen. Die Rotzen auf den Mauern der Stadt haben diesen Gamba leider nicht aus dem Sattel holen können, er und die orkischen Hauptleute kamen unbeschadet weg.

 

Der Magus Mythornius hat den schwarzen Pfeil später untersucht. Eindeutig magisch, vielleicht gar dämonisch. Ich wusste doch, dass dieser verräterische Gamba nicht mit ehrlichen Waffen kämpft!

 

Später habe ich vom Balkon des Magistrats eine Ansprache an die verängstigten Greifenfurter gehalten, um Schlimmeres zu vermeiden. Die Rede hat sehr gut gewirkt, wohl auch weil Mythornius mit einem kleinen Lichtstrahl als Zeichen des Götterfürsten mitgeholfen hat. Ich hoffe Praios sieht über diese Eigenmächtigkeit hinweg, es war schließlich nur zum Besten aller Zwölfgöttergläubigen in dieser Stadt und ohne jedweden eigennützigen Hintergedanken.

 

2. Namenloser: Eulenflugs Auftrag

Erneuter Ärger mit dem fetten Brohm, dazu die Orks vor Greifenfurt, eine tote Baronin, das ungewisse Schicksal des Prinzen – nicht als Probleme, seit ich diesen Auftrag angenommen habe. Zu allem Überfluss hat mich Zerwas heute wieder auf eine Art angegrinst, die mir nicht geheuer ist. Was weiß dieser Kerl? Was treibt diesen Kerl an? Was will er hier?

 

Ich habe mich daher endgültig dazu durchgerungen, Agentin Eulenflug auf diesen selbstgefälligen Südländer anzusetzen. Ich hoffe, sie kann ihn um den Finger wickeln und findet etwas heraus.

 

5. Namenloser: Eulenflugs erster Bericht

Heute hat sich Agentin Eulenflug endlich gemeldet. Sie hat berichtet, dass ihr der Henker mit Haut und Haaren verfallen ist und er ihr versprochen hat, ihr schon bald ein großes Geheimnis anzuvertrauen. Wirklich beeindruckend, wie Eulenflug jeden Mann um den Finger wickeln kann, ich hätte nicht gedacht dass Zerwas sich so leicht beeinflussen lässt. Sie wird sich am 2. Praios wieder mit mir treffen.

 

1. Praios, 1013 BF: Viele Bürger verlassen die Stadt

Ein Drittel der Bürger Greifenfurts verlassen die Stadt, darunter auch viele wehrfähige Männer und Frauen. Ein herber Verlust für die Verteidigung der Stadt. Der einzige Lichtblick ist, dass auch die Elfenbergs und damit auch der unfähige Greifwin die Stadt verlassen, immerhin ein Ärgernis weniger um das ich mich kümmern muss. Werde Agent Kralle zum Hauptmann des Banners befördern. Der fette Brohm bleibt mit seiner Sippe allerdings in der Stadt, leider.

 

Mythornius hat sich unauffällig unter die Flüchtlinge gemischt und später beunruhigende Dinge berichtet: Die Orks fragen nach Namen, Aussehen und Gewohnheiten der Greifenfurter Offiziere. Kein gutes Zeichen, wer weiß was die Götzendiener und ihr verräterischer Menschendruide Gamba damit bezwecken. Ob sie wohl dadurch in der Lage sind, weitere solcher schwarzen Pfeile herzustellen?

 

4. Praios, 1013 BF: Eulenflugs Bericht bleibt aus

Agentin Eulenflugs Meldung ist schon seit zwei Tagen überfällig. Ich hoffe ich habe sie nicht sehenden Auges in eine tödliche Gefahr geschickt. Nimmt diese Bürde niemals ein Ende? Jorindes Fluch lastet noch immer auf mir, bei Praios!

 

Der Magus Mythornius ist ebenfalls beunruhigt und auf der Suche nach Eulenflug, er ist ihr wohl mit Haut und Haaren verfallen, scheint sie wirklich zu lieben, der arme Narr.

 

5. Praios, 1013 BF: Der Dämon, Eulenflugs Ende

Ob mich die Götter strafen? Niederhöllische Dunkelheit verschluckte plötzlich jeden Lichtstrahl in meinem Zimmer im Bergfried der Garnison und eine dunkle, drohende Stimme ertönte. ER berichtete mir hämisch, das Eulenflugs bisheriges Leben beendet sei – ich habe sie wissentlich in den Tod geschickt, genau wie ich es einst auch mit Jorinde tat! Woher wusste ER so genau über meine Vergangenheit Bescheid? Doch ER hat recht, das ist mir nur zu schmerzlich bewusst. Ich habe meine Geliebte damals auf dem Scheiterhaufen brennen lassen, ich tat nichts, einfach nichts. Ich sah nur zu, wie sie mit schrillem, überschnappendem Kreischen und mit vor Pein verzerrtem Gesicht flehentlich in meine Richtung schaute, doch ich tat nichts, den wachsamen Blick des Inquisitorius im Rücken spürend. Sie erlitt ein unglaublich grausames Schicksal, und ich tat nichts. Ich bewies damals meine Loyalität gegenüber der Kirche, doch zu welchem Preis? Die unmenschlichen Schreie Jorindes auf dem Scheiterhaufen begleiten mich seit diesem Tage, wohin ich auch gehe, immer, bei Tag und bei Nacht. Jeden Tag hadere ich mit meiner Entscheidung von damals.

 

ER bot mir einen Pakt an, den es mit Blut zu besiegeln galt: Ich werde nicht weiter nach Eulenflug suchen, ihr Verschwinden akzeptieren und den Verlust einzelner Bürger ignorieren, dafür wird ER mir bei der Verteidigung der Stadt mit allen ihm verfügbaren Kräften helfen. Mir blieb keine andere Wahl, wusste dieses Monster doch zu jeder Zeit was ich denke. So nahm ich den Pakt mit meinem Blute an, um die Stadt um jeden Preis zu verteidigen. Praios möge meine unsterbliche Seele schützen und mir vergeben! Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir selbst jemals vergeben kann.

 

Dann war es plötzlich wieder hell im Zimmer, und einige Augenblicke lang war ich wie blind. Als ich mich langsam wieder an das Licht gewöhnen konnte fand ich Eulenflugs Siegelring auf dem Tisch. Blutverschmiert und verbogen. Kein gutes Zeichen. Ich hoffe sie wird Frieden finden, auf welche Weise auch immer.

 

Wer verbirgt sich hinter dieser Stimme? Ich bin mir fast sicher es ist Zerwas, dieser perfide Drecksack. Bei Praios, wo bin ich hier nur hineingeraten! Welche dunklen Mächte sind hier am Wirken?

 

7. Praios, 1013 BF: Mord an Irgan Zaberwitz, der Prozess

Bei allen Zwölfen, ich dachte wirklich nicht das es noch schlimmer kommen kann, und nun das! Heute Nacht wurde der Schreiber Zaberwitz auf dem Dachboden des Magistrats aufgefunden. Er hat sich scheinbar selbst erhängt. Zu allem Überfluss fand der feiste Brohm einen Abschiedsbrief, in welchem der Schreiber den Nostier Roban Loken beschuldigte, ihn solange mit Fragen bedrängt zu haben bis er keinen anderen Ausweg mehr sah als den Freitod zu wählen. Er bezeichnete Roban als Agenten der KGIA – das kann doch nicht das Werk des Schreibers sein, ich wette dieser verfluchte Henker hatte da seine Finger im Spiel. Er hat mich während der Offiziersbesprechung auch immer wieder angegrinst und mir zugezwinkert, diese falsche Schlange! Ich bin mir mittlerweile fast sicher, dass es sich bei der Stimme in der Dunkelheit um den Henker gehandelt hat. Wenn ich doch nur jemanden einweihen könnte, zwölfmal verfluchter Pakt! Vielleicht sollte ich mit Agent Kralle reden. Möglicherweise auch mit dem Magus. Ich weiß es nicht. Einmal mehr wünsche ich mir geweihten Beistand in der Stadt.

 

Mir blieb nichts anderes übrig als Roban erst einmal verhaften zu lassen. Ich habe Bardo den Befehl gegeben, er steht Roban nicht zu nahe, aber ich muss bei ihm auch keine Angst haben, dass er etwas Unüberlegtes tut und der Nostrier die nächsten Stunden nicht überlebt.

 

Wenigstens hat sich der Prozess nicht allzu lange hingezogen und Robans Unschuld wurde bewiesen, nicht zuletzt dank der Redegewandtheit von Kralle. Dieser Andergaster überrascht mich immer wieder. Fähiger Mann, wohl nicht ohne Grund so schnell in der Gunst des Barons aufgestiegen. Scheint eine große Zukunft vor sich zu haben, vorausgesetzt er überlebt das Ganze hier.

 

Gegen Mittag meldete der Späher Wisgolf, dass die Orks gen Greifenfurt marschieren. Weitere Späher meldeten wenig später das Gleiche. Ich habe noch mehr Leute ausgeschickt und die Wachen auf den Mauern verdreifachen lassen. In einer eilig zusammengerufenen Offiziersbesprechung wurde die Verteidigungslage der Stadt besprochen.

 

Am Abend und bis spät in die Nacht hinein wurden auf Anraten meiner Männer rund um Greifenfurt Fallen aufgestellt und Fallgruben ausgehoben. Ich war erst gegen diesen Vorschlag, schadet er doch auch den Vorstößen unserer Reiterei, habe aber letztendlich zugestimmt. Ich hoffe ich werde es nicht bereuen.

 

8. Praios, 1013 BF: Die Orks stehen vor den Toren der Stadt

Die Späher haben es bereits Tags zuvor gemeldet, doch seit heute sieht man den Heerwurm der Schwarzpelze auch von den Mauern der Stadt aus. Weit über 2000 Schwarzpelze ziehen gen Greifenfurt, neben Ochsenwagen, Orklandponys und Kampfhunden haben sie auch ein gutes Dutzend Kriegsoger dabei. Ich bin froh die soliden Mauern der Stadt zwischen uns und den Orks zu wissen, auch wenn viele der Greifenfurter Verteidiger wohl keine große Hilfe sein werden, wenn es hart auf hart kommt. Doch Greifenfurt war schon seit jeher eine Bastion wider das Orkland, die Mauern sind dick, die Türme sind hoch. Wir sollten die Stadt halten können, egal was auch kommen wird.

 

Die Schwarzpelze scheinen vier große Stellungen anzulegen, eine in jeder Himmelsrichtung. Die Stellung vor der Ostmauer der Stadt scheint dabei die mit Abstand größte zu werden. Alle Stellungen sind dabei außerhalb der Reichweite unserer Geschütze, hätte ich den Schwarzpelzen gar nicht zugetraut. Ob dieser verräterische Gamba da seine Finger im Spiel hat? Vielleicht sollte man sich überlegen, diesen Mann in einer nächtlichen Aktion vor seiner Zeit zu Boron zu schicken? Ich werde das Vorhaben im Hinterkopf behalten.

 

9. Praios, 1013 BF: Mord an Drugon und seiner Familie, Angriffsversuche der Orks, Tunnelgrabungen

Heute morgen wurden der Hafenarbeiter Drugon und seine zwei Kinder grausam zerstückelt in ihrer Hütte unten am Nordhafen aufgefunden. Ein einziges Blutbad, dieser perfide Drecksack Zerwas! Meine Männer waren unter den Ersten, die die grausige Tat entdeckt haben. Leider haben sie beim Vertuschen des Mordes keinerlei Einfallsreichtum gezeigt – ein wilder Bär soll in die Stadt eingedrungen sein und die Familie ermordet haben, ich denke nicht, dass diese Geschichte näherem Nachfragen standhalten wird. Nun, gesagt ist gesagt, ich werde die Geschichte so lange wie möglich aufrecht halten.

 

Die Orks versuchen zudem mit hölzernen Pallisaden näher an die Stadt heranzurücken. Unsere Rotzen leisten aber gute Arbeit, ich glaube nicht, dass sie es auf diese Weise weit kommen werden. Schon jetzt zahlen sie für die Versuche einen hohen Preis.

 

Ungrimm hat heute mit den wenigen Angroschim der Stadt begonnen, einen Stollen in den Praiosberg zu treiben. Sie haben sich ein verlassenes Haus am Südwestrand des Berges ausgewählt, die Grabungen beginnen im Keller des Hauses. Ich hoffe dies erweist sich nicht als Fehler und wir graben etwas aus was niemals wieder ans Tageslicht hätte kommen dürfen.

 

10. Praios, 1013 BF: Roban wird neuer Hauptmann

Ich habe heute Roban zum Hauptmann von Eulenflugs Banner ernannt. Ich hoffe das wird die Greifenfurter den Prozess gegen ihn schnell vergessen lassen. Mal sehen wie er seine Sache macht, immerhin trägt er ja bisweilen einen Bogen mit sich herum. Ansonsten hat er sich ja bisher als fähiger Mann erwiesen.

 

11. Praios, 1013 BF: Orktrommeln

Im Morgengrauen haben die Orks in den Stellungen rund um die Stadt begonnen, ihre großen Kriegstrommeln zu schlagen. Kein gutes Zeichen. Unter den Bürgern breitet sich Ungewissheit und Angst wie eine Krankheit aus. Damals am Finsterkamm ertönten die Orktrommeln auch als Vorbote des Angriffs. Ich habe die Wachen verdoppeln lassen, die Ungewissheit ist kein schönes Gefühl.

 

12. Praios, 1013 BF: Magische Barriere, Späher gen Wehrheim entsendet

Ungrimm hat mir berichtet, dass die Stollenarbeiten nicht wie geplant voranschreiten. Der Lehm unterhalb des Berges scheint überraschend fest zu sein, so fest, dass gar die Spitzhacken beim Graben Schaden nehmen, ohne das man noch nennenswert weiterkommen würde.

 

Ich habe den Magier hinzugezogen. Er hat sich das sicherlich über eine Stunde angeschaut, die ganze Zeit stand er dabei gebückt in dem nur für Zwerge gemachten Stollen. Er hat herausgefunden, dass der Lehm dort magisch versiegelt ist und das diese Versiegelung wahrscheinlich auch für die umliegenden Gebiete gilt.

 

Ungrimm hat beschlossen, links und rechts von der Barriere weiterzugraben, in der Hoffnung an anderer Stelle tiefer in den Praiosberg vordringen zu können. Vielleicht soll es einfach nicht sein? Vielleicht ist es ein Zeichen des Götterfürsten selbst, das, was hier begraben liegt, niemals wieder ans Tageslicht zu bringen?

 

13. Praios, 1013 BF: Großangriff der Orks

Im Morgengrauen sind die Trommeln der Orks schlagartig verstummt. Schon kurze Zeit später gab es den ersten großen Angriff der Schwarzpelze. Etwa 500 ihrer Kämpfer sind mit Sturmleitern auf die Nordmauer Greifenfurts gestürmt. Das Schützenbanner Robans hat sich dabei wahrlich bewährt, sie haben reiche Ernte unter den Orks gehalten. Trotzdem ist es den Orks gelungen, die Leitern an einigen Stellen aufzustellen und auf die Stadtmauer zu kommen. Meine Männer haben gut gekämpft, ebenso Darrag und Zerwas. Den jungen Brohm habe ich nirgendswo erblicken können, ich werde dem noch nachgehen müssen. Nicht gut für die Moral des Banners, wenn der Hauptmann während der Angriffe nicht auffindbar ist. Verfluchtes Patrizierpack.

 

Wir konnten den Angriff ohne nennenswerte Verluste zurückschlagen, die fliehenden Orks wurden anschließend noch von Oberst Blautanns Reiterei dezimiert. Wenn die Orks weiterhin solche sinnlosen Frontalangriffe führen bin ich zuversichtlich, was die Verteidigung der Stadt angeht. Orks sind eben lediglich Orks und nicht mit einem disziplinierten Heer zu vergleichen.

 

19. Praios, 1013 BF: Angriff auf den Nordhafen

In den frühen Morgenstunden sind einige Zholochai im Schutze des dichten Nebels über den Nordhafen in die Stadt eingedrungen. Den Göttern sei Dank konnte Roban die Bedrohung rechtzeitig entdecken und Alarm schlagen. Er hat es alleine mit vier oder fünf der orkischen Eindringlinge aufgenommen, bevor endlich weitere Streiter der Bürgerwehr einschreiten konnten. Sehr beachtlich, tapferer Bursche. Gute Entscheidung, ihn zum Hauptmann über Eulenflugs Banner zu ernennen. Kein Mensch redet mehr vom Prozess gegen ihn, allerorten hört man nur noch von seiner Tapferkeit im Kampf gegen die Schwarzpelze.

 

24. Praios, 1013 BF: Kultstätte entdeckt, kleiner Junge verschwunden

Ungrimms Grabungen haben bisher keinen nennenswerten Erfolg gebracht. Es scheint, als ob die Barriere den Praiosberg nahezu komplett abriegelt, fast wie ein riesiges, magisches Fass unter der Erde. Beim Graben sind die Männer allerdings auf eine alte Kultstätte nordöstlich des Praiosbergs gestoßen. Die Gewölbe standen leer, scheinbar aber erst kürzlich verlassen – die Stätte selbst ist allerdings sicherlich mehrere hundert Jahre alt, so bestätigte mir der Angroscho.

 

Die Arbeiter fanden dort lediglich einen schwarzen Altar, meine Männer haben zudem nach genaueren Untersuchungen noch einige Schriftstücke gefunden, allesamt höchstens einige Jahre alt. Die einzelnen Schriftstücke stammen wohl von verschiedenen Personen, die Decknamen verwendet haben: Scharlach, Svellt, Gnitzer und Lärche. Dazu waren die Dokumente alle mit dem Zhayad-Buchstaben „B“ markiert. Eine Sekte von Borbaradianern? Werde das erst einmal nicht weiterverfolgen, habe mit den Orks vor den Toren der Stadt und dem verfluchten Henker schon genug am Hals. Sollte allerdings untersucht werden, wenn der Orkkrieg beendet ist. Oder hat der Henker hier doch seine Finger im Spiel? Ich werde die Kultstätte auf jeden Fall der Kirche und dem Baron melden.

 

Zusätzlich ist am heutigen Tage erneut jemand verschwunden. Es ist ein Junge, einer aus der Waisenkinder-Bande, die Ungrimm für Erkundigungen innerhalb der Stadt zugezogen hat. War wohl ein heller Bursche, schade um ihn. Ob da Zerwas wieder einmal seine Hände im Spiel hatte? Schwer zu sagen.

 

29. Praios, 1013 BF: Entsatz über die Breite

Heute beobachteten die Wachen westlich des Südtors, dass zahlreiche Orktruppen (hauptsächlich Reiterei und Schützen) an beiden Ufern der Breite nach Süden verlegt wurden, dazu auch einige Geschütze. In der Offiziersbesprechung konnte sich niemand einen Reim daraus machen und so wurde beschlossen, Späher entlang der Breite loszuschicken. Kralle und Mythornius wurden auserkoren, daneben meldete sich der Henker freiwillig, mit einem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht. Bin mir nicht sicher was er damit bezweckte. Mir fiel auf die Schnelle leider kein guter Grund ein, Zerwas nicht mit den beiden loszuschicken. Hoffe ich bereue das nicht. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass er und die Stimme ein und dieselbe Person sind.

 

Die drei Späher kamen zwar unentdeckt einige Meilen weit nach Süden, wurden aber dann trotz hüfthohen Schilf und der Magie von Mythornius entdeckt und entkamen den orkischen Wachen nur mit Müh und Not – vielleicht war es auch des Henkers Plan dass sie entdeckt wurden? Doch das würde dem Pakt widersprechen. Scheint wohl doch nicht so mächtig zu sein, dieser Zerwas. Ich hoffe es zumindest.

 

Einige Stunden später konnten wir auch von den Mauern der Stadt aus erkennen, was genau die Orks an den Ufern der Breite bezweckten: Flussschiffe, mit den Wappen des Kaisersreichs und des Fürstentums Kosch, versuchten die Breite hinauf zu rudern, in Richtung unserer Stadt! Unter starken Beschuss der Schwarzpelze erreichten drei der Schiffe, teilweise schwer beschädigt, den sicheren Hafen, sicherlich auch dem tatkräftigen und schnellen Eingreifen der Greifenfurter Verteidiger geschuldet. Zwei weitere Schiffe hielten dem Beschuss der Orks allerdings nicht stand und sanken bis auf den Grund der Breite. Möge Efferd den armen Seelen gnädig sein.

 

Ich habe mit einigen meiner Offiziere die Neuankömmlinge begrüßt – den Zwölfen sei Dank, der Prinz hat uns Entsatz geschickt! Neben Vorräten, Material und Werkzeug sind auch zwei Banner der Angbarer Sappeure unter dem Kommando von Hauptmann Himgi (Angroscho, fähiger Veteran, kämpfte auch schon auf den Silkwiesen, ehemals in Greifenfurt stationiert) und fünf Beilunker Kampfmagier unter Magister Magnus Eolan von Streitzig (arrogant und unberechenbar, sollte ihn mit Vorsicht genießen) angekommen. Alles in allem eine mehr als notwendige und willkommene Hilfe. Zudem kam mit den Neuankömmlingen auch die beruhigende Gewissheit, dass Prinz Brin am Leben ist und sich bester Gesundheit erfreut. Mehr noch, er lagert mit seinem Heer bereits wieder vor Wehrheim und plant einen baldigen großangelegten Angriff auf die Hauptstreitmacht des Schwarzen Marschalls! Bei Praios, endlich einmal gute Nachrichten!

 

In der folgenden Offiziersbesprechung habe ich beschlossen, die Angbarer Sappeure in ihre ehemaligen Quartiere innerhalb der Garnison einzuquartieren. Den Beilunker Magiern habe ich die Villa der Elfenbergs überlassen, das sollte ihrem arroganten Gebaren genüge tun.

 

Weiterhin wurde beschlossen, die frohe Kunde möglichst bald den Greifenfurter Bürgern zukommen zu lassen. Daher habe ich direkt nach der Besprechung eine Ansprache an die Bevölkerung Greifenfurts gehalten: Der Prinz lebt, es wird alles schon bald gut enden, und so weiter. Immerhin konnte ich diesmal sogar selbst daran glauben. Habe auch die Gelegenheit ergriffen, für den morgigen Tag eine Feier zu Ehren unseres Prinzen und unseres Kaiserreichs abzuhalten. Ist ja sowieso der Jahrestag der Zweiten Dämonenschlacht, trifft sich gut. Ich hoffe das wird der Moral der Bürger noch lange Auftrieb geben.

 

30. Praios, 1013 BF: Feierlichkeiten

Die Feierlichkeiten am Jahrestag der Zweiten Dämonenschlacht kamen bei der Bevölkerung gut an. Ich habe einen Umzug veranlasst, vom Südtor aus bis auf den Praioshügel. Mit einfachen Bannern wurden die vier göttlichen Streiter Praios, Rondra, Efferd und Ingerimm dargestellt, hässliche Strohpuppen standen für die zahlreichen Dämonen der Schlacht. Am Ende gab es ein großes Feuer mitten auf dem Praiosplatz, in welchem die dämonischen Puppen verbrannt wurden. Dazu habe ich Met und Bier austeilen lassen. Ich denke von diesem positiven Erlebnis können die Greifenfurter noch lange zehren.

 

3. Rondra, 1013 BF: Gespräch mit von Streitzig

Ich habe Magister von Streitzig heute unter vier Augen über die magische Barriere unter dem Praiosberg angesprochen. Leider habe ich auch erwähnt, dass der Tempel dort auf dem Hügel vor etwa dreihundert Jahren auf Befehl eines Inquisitors errichtet wurde. Er sieht es als Frevel gegen den Götterfürsten an, dort zu graben. Wenn dort wirklich etwas verschlossen wäre, so soll es auch so bleiben. Ich konnte ihn nicht von seiner Meinung abbringen, ich bin mir nicht einmal mehr sicher ob er nicht vielleicht gar recht hat und Ungrimm Dinge wecken könnte, die nie wieder geweckt werden sollten. Auf jeden Fall wird der Magister keine Hilfe sein. Ich werde ihn vorerst nicht von meinem Amt als Inquisitorius unterrichten und seine Entscheidung hinnehmen.

 

4. Rondra, 1013 BF: Erdwälle und Vorrücken der Orks

Heute morgen entdeckten die Wachen auf den Mauern der Stadt zum ersten Mal große Erdrampen im östlichen Lager der Orks. Leider schlugen alle Versuche zu erkunden, was sich hinter diesen vielen Schritt breiten Barrieren verbirgt, fehl. Selbst der Magus Mythornius konnte mit seiner Verwandlungsmagie nichts ausrichten und musste unverrichteter Dinge zurückkehren.

 

12. Rondra, 1013 BF: Weitere Schwarze Pfeile?

Mythornius hat mir berichtet, dass er und auch Ungrimm von seltsamen Krähen heimgesucht wurden. Einen weiteren dieser wahrscheinlich untoten Vögel hat er beim Haus der Magier gesehen. Ich selbst habe kürzlich ebenfalls einen solchen Vogel in meinem Zimmer im Bergfried erschlagen. Hat ausgesehen als wäre das Vieh schon zuvor tot gewesen. Mythornius ist fest davon überzeugt, dass es sich hier um schwarze Magie handelt und dadurch weitere schwarze Pfeile hergestellt werden könnten. So wie der Vogel aussah kann ich das gut nachvollziehen.

 

Ich habe in der Offiziersrunde nach Rücksprache mit Mythornius und von Streitzig ausdrücklich darauf hingewiesen, dass persönliche Gegenstände nicht unbewacht herumliegen dürfen und selbst abgeschnittene Haare und Nägel gleich verbrannt werden müssen. Als ich die Gefahr der schwarzen Pfeile erläuterte, blickten mich alle mit besorgter und ernster Miene an, ich denke ich war eindringlich genug. Angst ist sehr oft auch eine gute Erinnerungsstütze. Ich hoffe damit hat sich dieses potentielle Problem erledigt.

 

14. Rondra, 1013 BF: Bau von Belagerungsgeräten

Auf Anraten der Zwerge habe ich heute befohlen, weitere Onager bauen zu lassen. Das dafür benötigte Holz stammt aus den Lagerhäusern der Elfenbergs, die können sich ja den Zwölfen sei Dank nicht mehr darüber beklagen. Und den alten Brohm scheint diese Maßnahme auch nicht zu stören, im Gegenteil. Vielleicht habe ich dadurch einige Tage Ruhe vor ihm.

 

15. Rondra, 1013 BF: Menschliche Sklaven, Beschuss der Orks beginnt

Heute wurden zum ersten Mal menschliche Sklaven in den Stellungen der Orks gesichtet. Sicherlich Bauern aus den umliegenden Weilern und Höfen. Nicht gerade förderlich für die Stimmung in der Stadt.

 

Als ob das nicht schon genug wäre haben die Schwarzpelze auch wieder begonnen, ihre nervenaufreibenden Trommeln zu schlagen. Wenige Stunden später setzte dann auch wieder der Beschuss auf die Stadt ein, von allen Seiten. Kein gutes Zeichen, habe die Wachen wieder verdoppeln lassen. Die Mauern sind zwar dick, doch wenn der Beschuss so weiter geht werden vor allem die Hütten und Häuser bleibende Schäden bekommen. Schlecht für eine mögliche Überwinterung in der belagerten Stadt.

 

16. Rondra, 1013 BF: Stollensystem der Angroschim, Instantsetzung der alten Ostmauer

Ich habe mich heute in der Offiziersversammlung überstimmen lassen und mit schwerem Herzen dem Bau eines Stollensystems unter Greifenfurt zugestimmt. Ein Stollen soll unterhalb des Färberviertels beginnen und Richtung Osten führen. Außerhalb der Stadt soll er dabei einige Schritt abfallen, damit eindringendes Wasser, das bei Bedarf von einem zweiten Stollen, der am Ostufer der Breite nördlich der Stadt beginnt, nicht bis in die Stollen unterhalb der Stadt vordringen kann. Der Gang soll bis zum Ostlager der Schwarzpelze führen, um schnelle und effektive Angriffe führen zu können. Himgi weigerte sich, die Stollen zu nah ans Ufer der Breite zu führen, so dass dieser Teil nun von Ungrimm und seinen wenigen Männern gebaut wird. Ich hoffe es geschieht kein Unglück und die Orks benutzen die entstehenden Stollen nicht irgendwann gegen uns. Ingerimm stehe uns bei!

 

Des Weiteren wurde beschlossen, die alte Ostmauer als zweite Verteidigungslinie auszubauen. Dazu wurde begonnen, Holzpallisaden in die fehlenden Teile der alten Ostmauer einzufügen. Nahe der Fuchshöhle und nahe des Henkerturms werden zusätzlich Tore aus schwerem Steineichenholz aufgestellt. Für die geplanten Bauten habe ich einige Lagerhäuser abreißen lassen, natürlich nur solche, deren Besitzer am 1. Praios die Stadt verlassen haben, denn noch mehr Ärger kann ich in der Stadt nicht brauchen.

 

18. Rondra, 1013 BF: Ein weiterer Mord

Heute Nacht wurde ein weiterer Mord begangen. Dieser verdammte Henker mit seinem morbiden Humor! Am Morgen fand ich den Kopf eines jungen Mädchens in meinem Zimmer vor. Bei den Zwölfen, war das ein Anblick. Boron möge mir verzeihen, doch ich habe den Kopf des Mädchens in aller Heimlichkeit den Wassern der Breite anvertraut. Ich kann es mir nicht leisten, dass sich die Kunde von weiteren Morden in Greifenfurt verbreitet. Boron möge ihrer armen Seele gnädig sein.

 

19. Rondra, 1013 BF: Weitere Hinweise auf die Vergangenheit der Stadt

Meine Männer haben noch weitere Schriftstücke gefunden, die die Vergangenheit der Stadt näher beleuchten. Es scheint wirklich so, als ob Greifenfurt schon früher immer wieder von den Schwarzpelzen heimgesucht wurde. Damals kam es wohl zu einer großen Schlacht, bei dem erst das Eingreifen der alten Völker eine Entscheidung zu Gunsten der Stadt brachte. Elfen? Zwerge? Das würde die zwergischen Runen auf den alten Steinen erklären, die Ungrimm hier und da in den Gebäuden der Stadt verbaut vorgefunden hat.

 

Des Weiteren ist von einem Greif die Rede, ohne dessen Hilfe die Stadt ebenfalls verloren gewesen wäre. Deswegen vielleicht der Name Greifenfurt? Wir haben auch ein altes Volkslied der Bevölkerung gefunden, das so in einem anderen Licht erscheinen mag:

 

Erbaut aus festen Stein und Praios zu Ehr,

mächt’ge Mauern setzen sich jedem zur Wehr.

Der Sendbote des Götterfürsten selbst stieg hinab,

fortan die Stadt nur noch Greifenfurt geheißen hat.

Greifenfurter Bürger, wehrhaft, stolz und die Götter verehrend,

seit jeher sich mutig heidnischen Schwarzpelzen erwehrend.

Die Waffe in Händen, tapfer, stolz und frohgemut,

kämpfen tun sie wie es nur ein Greifenfurter tut!

Trutzig und stark, die Seelen der Bürger rein,

so wird Greifenfurt immerdar ein Bollwerk sein!

 

27. Rondra, 1013 BF: Fertigstellung der Onager, Erwiderung des Beschusses

Heute wurden die letzten der geplanten Onager fertiggestellt. Fähige Männer, diese Angbarer Sappeure, der Bau ging viel schneller als gedacht voran. Endlich können wir auf den Beschuss angemessen antworten! Eine gute Idee, einige Lagerhäuser für diese Onager zu opfern.

 

28. Rondra, 1013 BF: Bewegung im Ostlager der Orks, ein zweiter Pakt

Die Erdrampen im Ostlager der Schwarzpelze reichen immer weiter gen Himmel, mittlerweile sicherlich schon über zehn Schritt hoch. Leider sind auch weiterhin alle Versuche fehlgeschlagen, zu erkunden, was sich dahinter verbirgt. Ich hoffe es ist keine teuflische Spielerei ähnlich den Schwarzen Pfeilen damals.

 

Mythornius kam heute schreckensbleich zu mir und erzählte mir unter vier Augen, dass er zusammen mit Agent Kralle, Roban und Ungrimm in der Nacht, als man den toten Schreiber fand, in absoluter Dunkelheit im Haus des Schreibers von einer Stimme zu einem Blutpakt genötigt wurde. Klingt mir nur zu bekannt, ob es die gleiche Stimme ist wie jene, die mir selbst einen Pakt abverlangte? Ich bin mir fast sicher dass es so sein muss. Ich habe dem Magier daher auch von meinem Pakt erzählt, ich hoffe ich bereue dies nicht später.

 

Der Magus berichtete weiterhin, dass er wohl am heutigen Tage gegen diesen Pakt verstoßen habe - er hat versucht, den Henker auf magische Weise in ein niederes Getier zu verwandeln, dieses Vorhaben hat jedoch nicht funktioniert. Er ist sich jedoch sicher, dass der Henker und die Stimme ein und dieselbe Person sind und Zerwas nun genau weiß, was er versucht hat. Ich habe Mythornius nach kurzem Überlegen die Greifenfeder der Praios-Kirche überlassen. Ich hoffe, ihre heilige Aura wird ihn vor den möglicherweise kommenden Zugriffen finsterer Mächte schützen. Ich kann es mir nicht leisten, den Magier zu verlieren, er ist zu wertvoll für die Sache. Ich hoffe es war die richtige Entscheidung und ich brauche die Greifenfeder nichts in naher Zukunft nötiger als der Festumer.

 

29. Rondra, 1013 BF: Ein weiterer Mord

Dieses Mal fand ich einige blutige Fingerglieder vor, makaber in der Form eines Herzens zurechtgelegt. Diese abscheuliche, hinterhältige und verachtenswerte Kreatur! Leider machte das Verschwinden des Opfers in der Stadt die Runde, auch meine Männer wurden darauf aufmerksam. Immerhin wurde keine grausam verstümmelte Leiche gefunden, das hätte mir gerade noch gefehlt. Die Finger habe ich wieder den Wassern der Breite anvertraut, Boron möge mir vergeben und der Seele des Toten gnädig sein.

 

Des Abends besuchte mich der Henker und bat mich um ein Gespräch unter vier Augen. Dieser Drecksack! Und dann offenbarte er mir, was er wirklich sei: Er sei eine mächtige Kreatur der Dunkelheit mit einer Macht, die meine Vorstellungskraft bei Weitem übersteigen würde. Würde ich dies jemals jemandem erzählen, so wäre mein Schicksal besiegelt. Und nicht nur das meine, sondern auch meine Männer und alle, die mir je lieb und teuer waren, würden ein schreckliches Schicksal erfahren, weit schlimmer als der Tod. Dann ging er wieder mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen, und ich blieb mit einem sehr, sehr unguten Gefühl zurück, alleine mit düsteren Gedanken.

 

Die geweihte Feder des Greifen habe ich Mythornius gegeben, Die Macht den Götterfürsten selbst um Hilfe zu rufen fehlt mir schon seit Jorindes Feuertod vor vielen Jahren. Was bleibt mir also anderes übrig als das alles für mich zu behalten wenn ich nicht alles verlieren will? Bei Praios, alles hat sich gegen mich verschworen. Ich hoffe, meine Gebete werden irgendwann erhört.

 

13. Efferd, 1013 BF: Verbindung zwischen Garnison und Stadtmauer

Agent Kralle hat heute die Mehrheit der Offiziere davon überzeugt, eine Zugbrücke von der Garnisonsmauer aus zur nördlichen Stadtmauer zu erbauen. Aufgrund der Mehrheit der anwesenden Offiziere konnte ich nicht mehr viel dagegen einwenden und habe dem Plan wohl oder übel zugestimmt. Habe Himgi angewiesen, die Sache zu übernehmen. Ich hoffe der Bau erweist sich nicht als unnötige Arbeit oder schlimmstenfalls sogar als Fehler. Zerwas hat mir immer wieder grinsend zugezwinkert, dieser Dreckskerl! Wenn ich doch nur eine Möglichkeit hätte, diese Kreatur für immer aus der Stadt zu verbannen, oder besser einfach zu töten.

 

17. Efferd, 1013 BF: Erneute Trommeln der Schwarzpelze

Im Morgengrauen haben die Schwarzpelze erneut begonnen, ihre Kriegstrommeln zu schlagen. Das monotone Trommeln verbreitet wieder Angst und Schrecken unter den Bürgern Greifenfurts. Selbst mir macht dieser Klang mittlerweile zu schaffen, weiß man doch nur zu gut, was auf die Kriegstrommeln folgen wird.

 

Am Abend kam der Henker erneut zu mir und eröffnete mir, dass es, wenn die Verteidigung der Stadt nicht standhalten wird, es an der Zeit sei, seinen Teil des Paktes zu erfüllen. Dabei hatte er immer wieder dieses selbstgefällige Grinsen im Gesicht, diese zwölfgötterverfluchte Ausgeburt des Namenlosen! Wie er den Pakt zu erfüllen gedenkt, das sagte er mir nicht, nur dass ich mich bereit halten soll. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache, im Gegenteil.

 

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